„Wir führen rund 150 bayrische Biersorten, davon circa 70 aus Franken“, erzählt Leonhard Grabsch. Er selbst ist sogar ein Fan einer der drei Forchheimer Brauereien. „Ich bevorzuge besonders die Biere von Hebendanz - vor allem das Dunkel 79.“ Er mag das Röstmalz der fränkischen Biere. „Das finde ich super, und ich denke, das ist es, was viele reizt, es zu trinken. Diese Biere wirken zwar lieblicher, aber auch uriger.“
Dass die Biere aus Forchheim und der Fränkischen Schweiz im
Sortiment Einzug hielten, hat aber auch mit der Vorliebe von Leonhards Vater und Geschäftsführer Abbasali Zarebidoki zu tun, der das Geschäft vor 35 Jahren übernahm. Er baute den Kontakt nach Forchheim und in die Fränkische im Urlaub auf. Aus seiner Sicht sind es zwei Gründe, warum Kunden bei ihm gerne fränkisches Bier kaufen. „Die Qualität stimmt und die Kunden wollen kleine Brauereien unterstützen, damit sie nicht von den großen geschluckt werden.“
Den Laden in Berlin-Lichterfelde gibt es bereits seit rund 50 Jahren. Gründer war Leonhards Großvater Georg, dessen Ehefrau Margot heute noch die Besitzerin ist. Angefangen haben die beiden mit einem Tante-Emma-Laden. „Irgendwann hat mein Großvater begonnen, Bier ins Sortiment aufzunehmen. Es lief besser als gedacht“, erzählt Leonhard Grabsch.
Wie kommt das Bier der kleineren Brauereien nun nach Berlin? In den Anfangsjahren hat mein Großvater sich einen Sattelschlepper gekauft, und ist selbstständig, die ganzen Brauereien in Bayern abgefahren“, erzählt Leonhard Grabsch. Damals sei die Auswahl noch nicht so groß gewesen, wie sie es heutzutage ist.
Für die Menschen in West-Berlin war das indes etwas komplett Neues. „Sie konnten auf einmal auch zu Hause das Bier trinken, das sie aus dem Urlaub kannten.“ Nicht mehr nur das herbe Schultheiss Pilsener oder Berliner Kindl, sondern das süffige Getränk aus dem Süden. Die Biere aus Forchheim und der Fränkischen besorgen sich Abbasali Zarebidoki und Leonard Grabsch auch heute noch selbst bei den Brauereien. „Da holen wir von einer Sorte manchmal auch nur fünf Kästen ab, also kleinere Mengen, aber dafür regelmäßig.“